Was tun mit zwei ausgedienten Kreidegruben, dachte sich der Baustoffproduzent Holcim. Sie sind extrem tief, liegen nicht weit voneinander entfernt und in der Nähe einer Zementfabrik, die sehr viel Energie benötigt. Ein Pumpspeicherkraftwerk könnte die Lösung sein. Das Prinzip ist einfach wie genial. Zunächst wird die kleinere, etwa 80 Meter tiefe Kreidegrube mit Wasser geflutet. Um anschließend Strom zu produzieren, fließt das Wasser aus dieser Grube über einen drei Kilometer langen Kanal in die zweite, etwa 110 Meter tiefe Kreidegrube. Die Fließgeschwindigkeit des Wassers wird dann genutzt, um mit Hilfe von Turbinen Strom zu produzieren. Doch das Pumpspeicherkraftwerk ist nicht nur ein Kraftwerk, sondern - wie der Name schon sagt - auch eine Speicherlösung. Überschüssiger Strom, etwa von Windturbinen, wird genutzt, um das Wasser aus der tieferliegenden Kreidegrube wieder in die andere Grube zu Pumpen. Das kostet zunächst Strom, der anschließend durch das erneute Abfließen des Wassers in großen Teilen zurückgewonnen werden kann. Holcim prüft derzeit in einer Machbarkeitsstudie, ob sich das 100 Millionen Euro-Projekt gemeinsam mit E.ON als Partner realisieren lässt.