EU-weit sind knapp 70 Prozent der Fischbestände überfischt. Und dennoch wird ein Viertel der gefangenen Fische, rund 1,9 Millionen Tonnen, meist tot wieder über Bord geworfen, nur weil sie keinen Handelswert haben oder um die Quoten einzuhalten - im Bürokratendeutsch als Rückwurf bezeichnet. Nun hat das Europäische Parlament beschlossen, die Überfischung der Meere zu stoppen. Schon ab 2014 soll schrittweise ein Rückwurfverbot für alle Fischarten eingeführt und umgesetzt werden. Ab 2015 sollen die EU-Länder keine Fangquoten mehr beschließen dürfen, die nicht nachhaltig sind. Soll heißen, die Fischer müssen den höchstmöglichen Dauerertrag beachten. Damit wird die Fangmenge in dem Maße begrenzt, dass die Fischbeschände nicht mehr schrumpfen, sondern wachsen und langfristig ihre Größe auch beibehalten. Der Beschluss des Europäischen Parlaments ist der erste Schritt. Nun stehen Verhandlungen mit dem Europäischen Rat und der Europäischen Kommission über die Reformpläne an. Mit guten Aussichten auf Erfolg. Der irische Ratsvorsitzende hat mehrmals angekündigt, bis Ende Juni 2013 hier eine Einigung zu erzielen.